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    Internationaler Museumstag 2019

     

    Beide Museen in Niederschopfheim: Das “Hohberger Heimatmuseum“ und die „Freunde alter Landtechnik“ konnten am diesjährigen Internationalen Museumstag kostenlos besucht werden. Ein lohnender Besuch, der Ansturm war groß, beide waren sehr gut besucht an diesem Sonntag.

    Der Internationale Museumstag wird jährlich von einem wechselnden Motto begleitet. Und so feierten die Museen den Internationalen Aktionstag am 19. Mai 2019 unter dem Motto: Museen - Zukunft lebendiger Traditionen!

    Beide Einrichtungen liegen nur einen Steinwurf voneinander entfernt, und beide ergänzen sich. Das Heimatmuseum stellt viele Geräte und Informationen aus Handwerk und Landwirtschaft aus, die Freunde alter Landtechnik zeigen das, was ihr Name beinhaltet.

    Und so präsentierte sich das Hohberger Heimatmuseum - vom Erdgeschoss bis unter den Speicher prall gefüllt und gut sortiert - mit Gegenständen zum Thema: „Dorfleben wie vor 100 Jahren - Die gute alte Zeit - Hohberger Heimatgeschichte  - Kinder, Küche, Kirche  - Landwirtschaft!“ und vieles mehr. Nicht zu vergessen die Präsentation vor der Haustür die Salut Kanone “Bühlersepp“ der Sportschützengemeinschaft Hohberg.

    Der Einsatz und das große Engagement  des Museumsteams in den vergangenen Wochen hat sich richtig gelohnt, so der anerkennende Tenor vieler heimischer bodenständiger Besucher: „Das Hohberger Heimatmuseum ist ein echtes Schmuckstück der Gemeinde Hohberg!“

    Ein herzliches Dankeschön allen, die zu unserem großartigen Erfolg beigetragen haben: den Besuchern für ihr großes Interesse an der Arbeit im Hohberger Heimatmuseum und den vielen fleißigen Helfern!

     

    200 Jahre jüdische Gemeinde in Diersburg 

     

        

     

    Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Diersburg ist eng verknüpft mit der reichritterschaftlichen Familie Roeder von Diersburg, die 1455 den Ort mit der Burg im Hintertal als Lehen erwarb. Nachdem die Burg im 30-jährigen Krieg schwer beschädigt und 1668 von den Franzosen endgültig zerstört wurde, erbauten die Roeder von Diersburg 1659 den Philippshof als neuen Familiensitz.

     In den folgenden Jahrzehnten nach dem Ende des Krieges, entstanden in der südlichen Ortenau zahlreiche jüdische Landgemeinden. Um ihre Dörfer, die in den langen Kriegsjahren große Schäden und hohe Bevölkerungsverluste erlitten, einen wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen, erlaubten die adeligen Herrschaften den Juden, sich in ihren Dörfern niederzulassen.

    Das taten auch die Herren Roeder von Diersburg in den 30er-Jahren des 18. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung eines Juden in Diersburg ist für das Jahr 1738 zu finden. Bereits 1759 gab es in Diersburg elf jüdische   Haushalte und im gleichen Jahr wird zum ersten Male die Existenz einer Synagoge belegt. 1773 wurde der jüdische Friedhof in der (heutigen) Bachstraße eingerichtet. Auf dem ältesten Grabstein ist als Sterbedatum der 3. 12. 1773 eingemeißelt. In diesem Grab liegt der einstige Gemeindevorsteher Josef Bruchsaler, der auch das Friedhofsgelände von den Roeders gekauft hat.

    1791 erwarb Paul Kahn, der damalige Judenvorsteher, das Gewann „Strittmatt“ von der Roederschen Familie. Sein Wohnhaus steht heute noch - in der Talstraße 35. Das kleine Quartier „Strittmatt“ wird bis heute von den Diersburgern als „Judenstadt“ bezeichnet. Das Gelände wurde in sieben gleich große Parzellen unterteilt und an jüdische Familien weiterverkauft.

    Dort wurde auch 1801 eine Synagoge erbaut. Im Umfeld der „Judenstadt“ befanden sich alle Einrichtungen, die für das jüdische Gemeindeleben wichtig sind: Synagoge, Ritualbad, Schule, Bäckerei und Metzgerei. Allerdings wohnten jüdische Familien auch außerhalb der „Judenstadt, z. B. in der Talstraße.

    Die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder wuchs im 19. Jahrhundert stetig und erreichte 1855 mit 273 Mitgliedern ihre Höchstzahl, das waren ca. 24% der Dorfbevölkerung. Mit dem Emanzipationsgesetz für die Juden im Großherzogtum Baden von 1862, das diesen die volle bürgerliche Gleichstellung garantierte, begann dann eine Entwicklung, die zu einer stetigen Verringerung der jüdischen Dorfbevölkerung, nicht nur in Diersburg, führte.

    Bis zu ihrer rechtlichen Gleichstellung waren die Juden in ihren beruflichen Möglichkeiten stark eingeschränkt. Der Besitz von Ackerland oder die Mitgliedschaft in den Zünften des Handwerks war ihnen verboten; deshalb betrieben die meisten Juden, so auch in Diersburg, Handel. In der Talstraße gab es einige kleine Geschäfte, die Handel mit Stoffen und Aussteuerwaren, Schuhen und Lederwaren, Eisenwaren, aber auch mit Vieh betrieben.

    Die Diersburger, Juden wie Nichtjuden, lebten im 18. und 19. Jahrhundert in sehr bescheidenen Verhältnissen meist friedlich miteinander aber auch nebeneinander. So gab es im Ort einst drei „konfessionelle“ Gasthäuser: Linde (evangelisch), Hirsch (katholisch) und der jüdische Badische Hof in der Talstraße. Der Tanzsaal des Badischen Hofs wurde „überkonfessionell“ genutzt.

    Nach dem Ende des I. Weltkrieges 1918, in dem auch sieben Diersburger Juden als Soldaten ihr Leben verloren, veränderte sich das Leben der deutschen Juden zunehmend. Der rassische Antisemitismus, der 1933 in der Machtübernahme der Nationalsozialisten gipfelte, vergiftete zunehmend das Leben der deutschen Juden, so dass Auswanderung für viele eine Option war. 1933 gab es in Diersburg noch 9 jüdische Haushalte mit 36, meist älteren, Personen.

    Die Reichspogromnacht im November 1938, als in Deutschland die Synagogen brannten, jüdische Geschäfte geplündert und die ersten jüdischen Bürger ermordet wurden, war der Auftakt zu einem beispiellosen Verbrechen, das zur Vertreibung und Ermordung von Millionen Juden in ganz Europa führte. Die Synagoge in Diersburg wurde auf Grund der engen Bebauung in der Strittmatt nicht angezündet, sondern von Offenburger SA-Männern im Innern völlig demoliert.

    Am 22. Oktober 1940 wurde dann auf Anordnung des badischen Gauleiters Wagner 6.500 Juden aus allen 137 badischen Gemeinden deportiert. Mit Zügen wurden sie in das am Rande der Pyrenäen gelegene französische Lager Gurs verfrachtet. Die 11 Juden, die noch in Diersburg lebten, wurden am frühen Morgen mit dem LKW nach Offenburg gefahren und mussten zusammen mit den Offenburger Juden am Bahnhof den Deportationszug besteigen. Fünf der Diersburger Juden starben in Gurs an den unmenschlichen Bedingungen; sieben wurden im Sommer 1942 nach Auschwitz gebracht und dort ermordet. Nach 200 Jahren wurde die Existenz der jüdischen Gemeinde im Ort ausgelöscht.

     

     


     

     

     


     

    Reiseberichte 2009:

     

    Heitersheim und Badenweiler 

     

    Der Tagesausflug im Frühling 2009 sollte halten, was der Name versprach. Einerseits konnten wir schon bei der Abfahrt morgens um 7:30 Uhr erkennen, dass es ein schöner und frühlingshafter Tag werden würde. Und andererseits stand der Ausflug ja unter dem Titel "Bete und Genieße". Damit waren zwar ursprünglich die ehemaligen Herren unserer Ausflugsziele Malteserschloss, Villa Urbana und römische Therme gemeint. Aber irgendwer scheint auch für unseren Ausflugstag gebetet zu haben, weshalb wir ihn nun genießen konnten. Und so sah er aus:

    Nachdem wir von Diersburg über Hofweier und Niederschopfheim alle Teilnehmer aufgesammelt hatten, führte uns unsere Strecke über die Autobahn Richtung Süden. Schon dabei konnten wir dank des guten Wetters und der Fernsicht das Panorama von Schwarzwald und Vogesen, später dann auch Kaiserstuhl und Markgräfler Land bewundern. Angekommen in Heitersheim wurde sofort klar, warum sich erst ein gut betuchter Römer und einige Jahrhunderte danach auch der Malteserorden den Platz am Rande des heutigen Heitersheim ausgesucht hatten, um sich dort niederzulassen. Hier kann das Auge auch heute noch weithin über Kulturlandschaften bis hin zu den Schwarzwaldbergen und auch Vogesen streifen.

    Im Innenhof des Malteserschlosses empfing uns unter der Gerichtslinde Herr Schlegel, der ehrenamtliche Leiter des Museums im Malteserschloss und auch des "Museums" Villa Urbana. Zunächst brachte er uns im Innenhof die Geschichte des Schlosses näher und spannte dabei den Bogen bis in die heutige Zeit. Dies alles durften wir noch genau an jenem Platz anhören, an dem zu früheren Zeiten mitunter drastische Urteile z.B. über die Anführer des Bauernaufstandes gefällt wurden. Danach ging es dann in die Kirche des Schlosses, wo wir von Herrn Schlegel die Hintergründe des Malteserordens und auch seine Rolle während der Kreuzzüge ins heilige Land erfahren konnten. Schließlich gewährte er uns Einlass in das Maltesermuseum, welches im Untergeschoss des früheren Gerichtsgebäudes eingerichtet ist.

    Nahtlos ging die Führung weiter hinüber zur Villa Urbana, deren bislang freigelegter Teil direkt an das Malteserschloss angrenzt. Wir erfuhren auch, dass Teile der Villa vom Schloss überbaut sind und wahrscheinlich die Ruinen der Villa als Baumaterial für einzelne Schlossgebäude herhalten mussten. Von den Ausmaßen der Villa konnten wir uns durch die Erläuterungen von Herrn Schlegel und durch ein ausgestelltes Modell ein Bild machen. Neben der früher von hier aus bewirtschafteten Fläche von 2500 Hektar (!) fällt die ehemals zwei Hektar große Anlage schon fast wieder bescheiden aus.

    Mehr als pünktlich um 12 Uhr fuhren wir mit dem Bus weiter nach Badenweiler. Dafür hatte Sarina Lögler jedoch eine Strecke abseits der Hauptstraßen über den markgräfler Teil der "Badischen Weinstraße" ausgesucht, was unser Fahrer trotz der schmalen Straßen klaglos aufsichnahm. Uns bot sich dadurch ein schöner Einblick in die kleinen Ortschaften entlang der Strecke und zudem bekamen wir Badenweiler vorab noch von oben zu sehen.

    Diese schöne Gegend ist aber nicht nur für ihre Landschaften berühmt. Ab 12:30 Uhr erinnerte uns daran der knurrende Magen und wir erreichten "Ulis Schlemmerstube" in Badenweiler. Hier gab es nach einer herzlichen Begrüßung durch die Chefin auch recht bald ein leckeres Mittagsessen für alle Teilnehmer. Derart gestärkt und mit einem abschließenden Espresso versorgt konnten wir uns wieder aufmachen.

    Direkt vor der Tür stießen wir auf die Thermalquelle des Ortes, mit der uns Sarina Lögler gleich anhand einiger Daten persönlich bekanntmachte. Dem Weg dieses Wassers folgend ging es zur Ruine der römischen Therme und da zunächst in die Unterwelt, in den Drainagekanal, der die Abwasserleitung des einstigen römischen Bades darstellte. Die Durchquerung gelang uns erstaunlich trocken und sauber, weshalb wir uns problemlos auch ein Stockwerk darüber in der Ruine selbst sehen lassen durften. Von der früher üblichen Trennung in Männlein und Weiblein verschonte uns Sarina Lögler und wir konnten nach ein paar einführenden Worten gemeinsam unter das große Glaskuppeldach eintreten, welches zum Schutz der freigelegten Gebäudeteile den größten Teil des Bades überspannt.

    Wie genau man sich die Abläufe in dem Bad vorzustellen hatte, bekamen wir nun anschaulich erklärt. Was die Badruine selbst nicht mehr zeigte, das konnten wir anhand von Bildern uns vorzustellen versuchen. Ergänzt wurden diese Eindrücke durch verschiedene Exponate in Vitrinen, die an unserem Rundgang zu sehen waren.

    Nur noch andeutungsweise sind die Fundamente derjenigen römischen Gebäude zu sehen, an deren Stelle heute die evangelische Kirche steht. Hier bekamen wir von Sarina Lögler noch einen abschließenden Eindruck vom einst römischen Badenweiler vermittelt, wobei auch die Kirche selbst noch unsere Aufmerksamkeit fand. Die restlich verbliebene Zeit nutzten wir für die Dinge, die heutige Besucher in Badenweiler üblicherweise tun: Bummeln, Flanieren, Kaffeetrinken, sehen und gesehen werden....

    So wurden wir gegen 17:30 Uhr gut gelaunt und rundum zufrieden von unserem Fahrer wieder eingesammelt und zurück nach Hohberg gebracht. Einzig den markgräfler Spargel für das Sonntagsessen konnten wir auf der Rückfahrt nicht mehr bekommen. Denn der war wohl allerorts schon ausverkauft.

     


     

    Speyer 2008

    Am Samstag, dem 5. April 2008 startete morgens um 8 Uhr eine 30-köpfige Gruppe des Historischen Vereins mit dem Bus Richtung Speyer. Während der gesamten Fahrt war das Wetter so schlecht, dass es einem vor der Ankunft grauen konnte. In Speyer selbst hörte es nach und nach aber schließlich ganz auf zu regnen und es blieb den ganzen Tag trocken.

    Auf dem Weg zur Domführung konnte Sarina Lögler der Gruppe am Ölberg und am Domnapf zuerst deren Geschichte und dann einige Details zur Stadt Speyer näherbringen. Um 10:15 Uhr trafen wir uns mit unserer Domführerin Frau Nisters, die uns innerhalb von einer Stunde auf sehr kompetente Art in die Geschichte des Doms und seine Geheimnisse einweihte.

    Anschließend kamen wir außerplanmäßig noch zu einer Kurzführung in der Dreifaltigkeitskirche, in der eigentlich an diesem Tag der Großputz für die anstehende Konfirmation stattfand. Der Pfarrer fand aber trotzdem zwischen Staubsauger und Putzeimer noch Zeit für uns und wir bekamen die Besonderheiten dieses Bauwerks in einem kurzen Vortrag zusammengefasst. Von der Dreifaltigkeitskirche ging es zum Judenhof, wo wir auf Gisela Stoffel als Fachkundige aus den eigenen Reihen zurückgreifen konnten. Einige Teilnehmer haben hier zum ersten Mal eine Mikwe im Originalzustand zu sehen bekommen, was vor allem bei den niedrigen Außentemperaturen und dem kalten Wasser dort schon in Gedanken für ein Frösteln sorgte.

    So waren wir schließlich auch froh über die Einkehr zur Mittagspause in der Hausbrauerei Domhof, wenn auch vor dem Bier oft erst einmal der heiße Tee bestellt wurde. Nach einem leckeren, pfälzer Mittagessen waren wir gestärkt für den Nachmittag.

    Der weitaus größte Teil der Gruppe besuchte das Historische Museum der Pfalz. Während die eine Hälfte Heinrich IV von Angesicht zu Angesicht im Rahmen der Dauerausstellung begegnen konnte oder sich auf eine Entdeckungsreise durch die Pfälzische Geschichte begab, lernte die andere Hälfte in der Ausstellung "Samurai", die Samurai nicht nur als Schwertkämpfer sondern auch als Dichter, Kalligraphen,Teemeister, Wissenschafter und Verwalter kennen.

    Eine kleine Gruppe besuchte das Technikmuseum, dessen Exponate wir schon am Morgen bei der Anfahrt gesehen hatten (so die Boing 747 im Aussengelände, die nur vom Anblick des Doms in den Schatten gestellt wird). Ebenfalls ein kleine Gruppe gestaltete ihr Programm am Nachmittag selbst.

    Gegen 18 Uhr trafen sich alle wieder, müde aber zufrieden, am Bus, um die Heimreise anzutreten. Die führte uns wieder durch kräftigen Regen, jedoch wurden wir bei der Ankunft in Hohberg mit einem ausgesucht schönen Regenbogen begrüßt. Wollte er uns die Richtung für den nächsten Ausflug weisen?